Als ich gestern um die Mittagszeit aufwachte, sprach ich
laut zu mir selbst: „ So heute nehme ich das Projekt Doktor Arbeit wirklich mal
in Angriff!“ Als ich dann wenig später verschlafen auf mein Handy lurgte,
leuchtete dort eine Nachricht von meiner Freundin und Single-Leidensgenossin Samantha:
„Ich hab jetzt so eine lustige Kennen-Lern-App… Und man glaubt es kaum, da sind
wirklich heiße Schnittchen!!! Tinder heißt die“. Innerhalb von 10 Sekunden war
die App auf meinem Handy und die Doktorarbeitsutensilien wurden mit einem
Fußkick aus dem Bett befördert.
Für alle die, die App noch nicht kennen, und sie sich auch
nicht spaßeshalber runterladen können, weil der derzeitige
Lebensabschnittsgefährte was dagegen haben könnte: Man meldet sich da mit
seinem Facebookprofil an. Tinder hat dann Zugriff auf so ziemlich alle eure
Facebookdaten, aber Hey das hat doch eh so ziemlich jeder. Als Tinderprofilbild
kann man sich die besten seiner Facebilder aussuchen und dann geht’s los: Es erscheint ein
Profilbild, des von euch präferierten Geschlechts (etwas unglücklich
formuliert, also man sieht das Gesicht nicht die Geschlechtsteile keine Angst) in
eurer Nähe, nach dem anderen auf dem Handy, dazu werden noch gemeinsame Interessen
oder Bekannte angegeben und dann kann man entweder auf ein X wie NOPE drücken
oder ein Herz wie LIKED drücken. Falls der Andere bei dir dann auch auf das
Herz klickt, bekommt man eine Nachricht: „ Congratulations you have a new
match!“Und man kann mit dem chatten. Wer bei dir auf das X klickt erfährst du
nicht. Fazit: Ich verbrachte den ganzen gestrigen Tag und Abend auf Tinder.
Drei Stunden brauchte es allein, alle Männer durchzuklicken, die sich in einem
Radius von 80km um mich herum befinden. Mittlerweile habe ich 50 matches und an
die 20 offene Chats. Ich glaube ich muss mir langsam Karteikarten anlegen,
damit ich die einzelnen Typen nicht durcheinander werfe. Zwei Jungen
wollten mich sogar gestern Abend noch Treffen, aber ich halt mich ja jetzt an
die Regeln und hatte leider schon was geheimnisvolles anderes vor: Serien gucken.
Ob Tinder auf der Suche nach Mr. Right wirklich
erfolgsversprechend ist weiß ich nicht. Fakt ist, dass ich, wenn ich mir die
Profilbilder meiner Exlover auf Facebook angucke, fast bei jedem auf X geklickt
hätte, würde ich die Person dahinter nicht kennen. Es ist schwer sich anhand
von ein paar Bildern, die vielleicht auch schon 5 Jahre alt sind, einen realistischen
Eindruck von einer Person zu machen. Andererseits ist es ein guter Zeitvertreib
um sich von seinen Pflichten abzulenken und ein enormer Egopusher, jedes mal wenn man
ein neues Match bekommt.
Außerdem kann ich mein Switzerdütsch noch ein bisschen trainieren.
Tango soll wohl so ähnlich sein, hörte ich von einer Freundin. Für mich klang das eher als eine Art Stalkersapp.
AntwortenLöschenAber 50 übereinstimmungen sind doch gar nicht mal schlecht..
Irgendwann hast du deshalb keinen Doktortitel, ich bin keine Historikerin, aber einen schicken Harem haben wir!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Samantha :D
Um die Sache komplett zu machen, verwende bitte noch Lovoo.
AntwortenLöschenTinder überfordert mich schon maßlos :P
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