Kauf dir`n Typ Date #2 Bericht

Auf Phase 2 meines Experimentes hatte ich erstmal überhaupt keinen Bock. Wieder bei Null anfangen bei der Konversation, die Aufregung vorher, ob der wirklich so aussieht wie auf den Fotos und die Frage: wo gehen wir hin?
Deshalb hab ich mir vorher gepflegt zu Hause schon mal 3 Gläser Wein alleine reingezogen, der Einfachheit halber das gleiche Outfit wie an Tag 1 (schwarzer Rock, Schwarzes Oberteil und lässige Lederjacke) vom Kleiderhaufen aufgelesen und mich dann auf dem letzten Drücker auf den Weg gemacht. Im Bus zum Date habe ich dann noch meinen Kumpelnachbarn Ralph Lauren getroffen, der mein Rockerbraut-Outfit musternd meinte: „Gehst du feiern?“ „Liest du nicht meinen Blog? Hab heute Onlinedate.“ „Du ziehst es jetzt auch so richtig durch ^^“.
Am Bahnhof angekommen, sah ich schon von weitem einen verträumt den Zugfahrplan studierenden Wuschelkopf rummlungern. Augen zu und durch. Er war merklich aufgeregt und hat gleich angefangen wie ein Wasserfall zu quasseln. Ferngesteuert durch meine Vortrinksession, lief ich mit ihm in Richtung Neustadt und suchte eine hippe Studentenkneipe auf - Ohren erstmal auf Durchzug gestellt und an den passenden Stellen anerkennende Geräusche oder Kicherer abgegeben.
Er berichtete, dass er Riesenhunger habe und bestellte sich ein Panini. Ich hatte nur kleinen Hunger und bestellte eine große Portion Pasta. Also wenn ich Riesenhunger habe bestelle ich mir was anderes als ne warme italienische Stulle, aber okaaay - hab ich mir nur gedacht. Als das Essen kam: „ Oh ich dachte Panini sei was mit Nudeln.“
Außerdem war er noch schwerhörig, so dass ich – wenn ich mal zu Wort kam – alle Gags dreimal bringen musste, damit er sie verstanden hat. Um die Situation zu retten schlug ich einen Locationwechsel in eine etwas leerere Bar mit dezenterer Geräuschkulisse vor. Dort bestellte er zu meiner großen Freude 2 Long Islands und mit jedem Schluck lockerte er etwas auf und war dann eigentlich doch nicht ganz so freakig wie ich erst dachte und irgendwie auch ein bisschen süß. Auf einmal fiel ihm ein, dass sein letzter Bus schon weg ist. „Ach nein wie ärgerlich. Kannst bei mir auf dem Sofa pennen, aber mehr ist nicht drin.“ Also fuhren wir zu mir: Blitzschnell wurde noch die dreckige Unterhosenparade aus dem Bad entfernt, die Essensreste in der Mülltonne versenkt und ab gings in die Heija.
Hab mir gleich meinen Liebestöter-Pölter übergeworfen und mich danach sofort mit täuschend echt wirkenden Schnarchgeräuschen schlafend gestellt , damit ja keine falschen Hoffnungen aufkeimen. Heute Morgen um 6 bereute ich meine Gastfreundschaft vom Vorabend leicht, denn auch unchristliche Uhrzeiten halten ihn anscheinend nicht davon ab, höchstinteressante Monologe zu führen. Aber ich weiß mir natürlich in jeder Notsituation zu helfen, drehte das Frühstücksfernsehen unauffällig lauter und genoss meine 2 Tassen Kaffee und Morgenzigarette.
Fazit: Onlinedates sind wie ein Überraschungsei. Man weiß nie was man kriegt. Ist auf jeden Fall mal was anderes, und am besten funktioniert es, wenn man vorher keinerlei Erwartungen hat. Außerdem trainiert es die Smalltalkfähigkeiten, was auch für den Berufsalltag nicht schaden kann.
Gefunkt hat es bei beiden Exemplaren (noch?) nicht, aber das war erstens auch nicht meine Intention und zweitens waren beide trotzdem auf ihre Art und Weise unterhaltsam. Kleiner Tipp: Vorher nicht schon monatelang hin und her schreiben, sonst hat man sich im Reallife nichts mehr zu erzählen ( es sei denn man hat ne Quasselstrippe am Start) oder man macht sich eine utopische Traumvorstellung vom Anderen. Als nächstes werde ich vielleicht Speeddating ausprobieren. Hihi.

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Na was sachste dazu, Babe?

Der Koloss von Rhodos vs. Lilalaunebär

Heute stand mal wieder eine Hüfttep nach der anderen auf dem OP Plan. Das ist die OP wo man in jeder Hand 2 Haken halten muss, nix sieht und ab und zu „aus Versehen“ den Hammer auf die Hände gekloppt kricht. Und überall stand als 3. Assistenz: PJ! Jackpot.
Eisige Stille herrschte beim übergewichtigen Choleriker im Saal, keiner machte einen Mucks, mittlerweile reagiere ich im Schlaf auf „Wurschteltante“ und das Radio wird immer blitzschnell ausgedrückt wenn sich der Koloss von Rhodos durch stampfende Schritte auf dem Flur ankündigt. Mittlerweile hat er mich auf dem Kieker, weil ich gestern einfach mal wieder den Polen gemacht habe und statt den Patienten in den Aufwachraum zu schieben, lieber schnell das Mittagessen in der Mensa reingeschlungen habe um fit für den nächsten spannenden Eingriff zu sein. Als ich wiederkam wurde ich gleich herzlich in Empfang genommen: „Ausleiten macht immer der der dabei war!“ – jo Digger du warst doch genauso gut dabei. „Sorry Mittagspause muss sein.“ „Dafür hatte ich jetzt keine!“ – schadet dir jetzt auch nicht soooo sehr. War klar dass dann während der nächsten OP ein Gestichel nach dem anderen auf mich einprasselte: „Wurschteltante halt mal den Haken fester, du hast ja jetzt gegessen und bist stark!“ „Sag nächstes Mal einfach Bescheid, dann bring ich dir was mit hoch. Bekomm da alles umsonst.“ – Das war Fehler Nr.2. Merke: Wenn dich der Oberarzt wie selbstverständlich duzt, heißt das nicht, dass du es würdig bist ihn auch Manfred nennen zu dürfen. Ab da wurde ich in jedem Satz betont gesiezt und 5 mal daran erinnert, dass ich gefälligst mit ausleiten gehen soll.
Also wie gesagt heute sah alles danach aus, wieder in diesem bedrückenden OP-Saal mit meinem neuen Freund Manfred zu verbringen. Nach dem ich gegen Mittag, nach dem Ausleiten natürlich, an der Mensakasse stand – in Gedanken schon bei der nächsten Hüft-TEP, kam mein früherer Oberarzt aus der Gefäßchirurgie auf mich zu. „Frau Fähre haben Sie Lust mir gleich bei der Varizen OP zu assistieren? Müsste das sonst alleine machen. Nur wenn Sie wollen, hab ich auch schon mit Ihrem Chef ausgemacht, das geht in Ordnung.“ Juhuu! Schnell das Essen reingepfiffen und noch kurz in den Cholerikersaal gebrüllt: „Sorry ich werde dringend im Gefäßsaal gebraucht“ – und machts gut ihr Trottel. War echt ein Unterschied wie Tag und Nacht: aus dem Radio erklangen lautstark die neusten Chart-Hits, der nette Oberarzt pfiff fröhlich mit und die Schwester wippte mit dem OP-Latschen im Takt. Während der ganzen Zeit wurde mir alles erklärt, privater Smalltalk abgehalten und lauthals gelacht. Eigentlich fehlte nur noch so kitschiges Vogelgezwitscher im Hintergrund um den Kontrast noch stärker zu untermalen. So macht Medizin Spaß. Morgen dann wieder Spiel und Spaß mit Manni.

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Na was sachste dazu, Babe?

Onlinedating Experiment Tag 1

So gestern war also Onlinedating-Test Tag 1. Fazit: Ist gar nicht so schlimm wie man denkt. Eher wie eine Mitfahrgelegenheit, nur dass man vorher schon ein paar Fotos vom anderen gesehen hat: Also quasi ein Sprung ins kalte Wasser, entweder man hat ne kurzweilige Fahrt oder man sitzt 4 Stunden schweigend nebeneinander in der verrauchten Karre und hofft, dass man bald am Ziel ist und die Kohle einsacken kann.
Schon die Fahrt zum Date war ein Highlight:
Ich (Whats App) : „Wie erkenne ich dich?“
Er: „ An der roten Rose in meiner Hand oder meiner Aura.“
Ich zu Kitty. „AH Hilfe der hat so ne uncoole Rose als Erkennungszeichen. Soll ich schreiben, der soll die wegwerfen? ANGST!“
Er:“ Denkst du echt ich hab ne Rose dabei?“
Ich: „ Also ich bin die dicke Braunhaarige mit der Hornbrille und den vielen Pickeln, die sich verzweifelt umsieht.“
Er:“ Genau mein Typ. Freu mich.“
Bin extra eine Haltestelle zu spät ausgestiegen um noch in Ruhe eine zu rauchen und mich von hinten anzuschleichen um die Lage zu checken. War nicht so ne gute Idee, weil es in Strömen geregnet hat, die Zigarette durchgeweicht ist und ich mit verschmiertem Make Up und angeklatschten Haaren am Treffpunkt erschien. Außerdem hab ich ihn eh erst entdeckt, als ich vor ihm stand.
Er war mir auf Anhieb sympathisch, Gespräch kam gleich in Gang und wir gingen in eine 0/8/15 Bar, laberten über Gott und die Welt, tranken Cocktails und teilten uns meine Pizza. Ist schon etwas komisch wenn man sich vorher überhaupt nicht kennt und er mich die ganze Zeit bei meinem Fakenamen genannt hat. „Achja kannst du mich bitte Anna nennen? Danke.“ Die am Nebentisch haben sich wahrscheinlich ihren Teil gedacht. Zum Schluss wurden noch Asi Hip Hop Musik Tipps (siehe Foto) ausgetauscht – eine gemeinsame Vorliebe von uns beiden wie wir festgestellt haben - und ich habe ihn für meine Party am Samstag eingeladen. Er hat gesagt er kommt, aber ich glaubs erst wenn er da ist. Also als Tipp für alle die das auch mal ausprobieren wollen: Vorher einfach keine Erwartungen haben, locker bleiben und so tun als wärs ne Mitfahrgelegenheit. 

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Na was sachste dazu, Babe?

Shoppingtour von der Couch aus. Und es geht nicht um Klamotten.

Diesen Eintrag habe ich gestern Abend schon verfasst und gegen Mitternacht eingestellt. Danach konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen und dachte: Alter das kannst du nicht schreiben, die denken doch du bist total bekloppt. Also hab ich das heute morgen vor der Arbeit schnell wieder gelöscht, hatte zum Glück noch niemand gelesen. Jetzt sagt mir meine Freundin Kitty, dass man das bei Bloglovin immer noch sehen kann, also kann ichs auch gleich wieder einstellen. Würde mich über Kommentare freuen, wie ihr das findet:
So hab heute mal einen lazy Sunday auf der Couch verbracht, nach dieser ereignisreichen Woche.
Soviel erleben manche Leute nicht mal in einem Jahr.
Weiß auch nicht wie das immer kommt.
Kleines Highlight des Tages: mein neuer Nachbar, der sich mir immer noch nicht vorgestellt hat, nach 2 Monaten, spiegelt sich in der Scheibe gegenüber, wenn ich ab und zu mal auf dem Balkon eine rauche.
Heute trug er nix, außer einem tangaähnlichen schwarzen Männerslip und war am Bügeln. Herrlich. Da mach ich mir doch gleich noch ne Fluppe an.
Und so gehts nächste Woche weiter: Habe mich jetzt mal auf ein neues Terrain begeben, aus denselben Gründen warum ich zur Bloggerin wurde: Langeweile, Flucht vor der Doktorarbeit und keine Leben mehr bei Candy Crush.
Es geht um Onlinedating.
Bin schon seit einer Weile unter einem Fakenamen bei „Shop A Man“ registriert, aber bis jetzt kam außer billigen Anmachen oder langweiligen selbstdarstellerischen Endlos-Chats nichts zu stande.
War auch unmotiviert und eigentlich bin ich ein Date-Muffel. Aber jetzt dachte ich: Hol dir doch mal neue Inspirationen für deinen Blog und schreib den Typen doch mal zurück, wenn die sich schon so große Mühe machen, und sich eine perfekt auf mein Profil abgestimmte Nachricht ausgrübeln.
Erstmal das Prinzip von Shop a Man: Man klickt sich durch diverse Männerfotos durch, und kann die auch noch nach Suchkriterien wie Alter, Größe, Entfernung und Beliebtheit filtern. Dann kann man die in seinen imaginären Einkaufswagen legen und erst dann dürfen die der Frau schreiben. Schützt schon mal vor nervigen Vollpfosten, bei denen man schon beim Anblick des Selfi-Fotos vor Mamas Badezimmerspiegel denkt: Den würd ich mit der Kneifzange nicht anpacken.
Ich scheine trotz extra abschreckender Beschreibung ("Hottes Stück mit griechischer Seele und sexy Stimme sowie einiges aufm Kasten sucht den Dude fürs Leben. Er sollte mit ihr steil gehen, dem Alkohol nicht abgeneigt sein und ihr die Sterne und Glimmstängel vom Himmel holen. Sport ist kein muss, Kochkünste gerne gesehen. Frisur egal Hauptsache Pferdeschwanz. Er sollte mit dem Longboard um die Ecke gedüst kommen." – verfasst von meiner Freundin Kitty) einigermaßen gut anzukommen, denn ich habe mittlerweile schon 322 Shoppinganfragen.
Naja auf jeden Fall hab ich heute mal Nägel mit Köpfen gemacht und gleich 2 Dates für nächste Woche klar gemacht.
Dienstag und Mittwoch mit zwei verschiedenen Typen. Eigentlich nur damit ich hier was Neues schreiben kann. Sagen wir es ist ein journalistisches Experiment.
Den Dienstag-Mann würde ich als bubihaften dunkelhaarigen Franzosen beschreiben und Mr. Mittwoch als alternativen Musiker mit Locken. Was ich mir davon verspreche? Ehrlich gesagt nix außer, dass ich danach von meinen Freunden ausgelacht werde ala „Fähre du bist so durch."
Witzig wäre es mit beiden in dieselbe Bar zu gehen zum direkten Vergleich. Aber was würden dann die Kellner denken. 

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Na was sachste dazu, Babe?

Preiswerter Abend.

Habs dann heute Nacht mal wieder krachen lassen.
Gab auch was zu feiern: Meine PJ Freundin hat Ihre Doktorarbeit abgegeben. Yeah! Meine Arbeit gammelt seit 2 Jahren auf einem Stick vor sich hin und wartet darauf, dass sie jemand fertig schreibt.
Ich hab 2 Club-Stempel auf dem Handgelenk und es gibt ein Facebook Foto von einer dritten Location. Krass 3 verschiedene Läden an einem Abend und Dank meines überragenden Charmes nur einmal Eintritt bezahlt. Ein Kellner hat uns dann noch die ganze Zeit Holunderschnaps umsonst eingeschenkt: Also beste Voraussetzungen für einen gelungenen Abend.
Am besten wurde es im dritten Club, in den ich einfach mal alleine rein bin. Schon in der Schlange labertet mich ein untersetzter 30 Jähriger an, dem ich später einen Wodka-Energy für lau verdankte. Kurz Höflichkeitssmalltalk und dann den Standard-Polen gemacht. Leider lungerte er dann die ganze Zeit in meiner Nähe rum und behielt mich im Auge. Ich flüchtete in die Raucherlounge wo ich die Ex-Affäre meiner Freundin entdeckte. Kurz geplaudert, sodass der Untersetzte dachte ich wäre vergeben und endlich Leine zog. Dann hab ich noch einen Australier getroffen, den ich von Freunden kannte und um halb 6 Handynummern ausgetauscht. Er kommt jetzt auch zu meiner Schweiz-Abschiedsparty nächste Woche. Das kann ja feierlich werden. Betrunken kann ich immer am besten Englisch reden. Also ich komme mir auf jeden Fall so vor.
Blöderweise habe ich nachts irgendwann den Fußballgott zugespamt er solle auch noch kommen. Kam natürlich keine Antwort und ich kann auch nicht mehr nachlesen was ich genau geschrieben habe, weil ich dann den Einfall hatte, alles zu löschen mit Handynummer und Pipapo, sodass ich mich nicht nochmehr lächerlich machen kann.
Es hört sich vielleicht für einige toll an, wenn man andauernd feiern geht und Handynummern sammelt. Aber mal ganz ehrlich: seinen Mr. Right findet man nicht angeschickert auf der Tanzfläche. Naja bis Mr Right vor der Tür steht, kann man sich ja die Zeit mit den anderen Trotteln vertreiben.

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Na was sachste dazu, Babe?

Worst pain in my life except childbirth.

Gestern war ich mal wieder von 8-16 Uhr im OP.
Vorher hat der Chef die ganze Zeit über die Examensstudenten abgelästert, dass die sich in der Prüfung bei ihm auf „Schwestern-Schüler-Niveau“ bewegt hätten und der die nur durchgelassen habe, weil er keinen Bock auf die Erklärungsschreiben hätte, die dann wohl möglich juristisch angefochten werden könnten.
Ich hab mir mal meinen Teil gedacht, denn das Wissen der Studenten ist doch immer stark vom Lehrer abhängig. Und bei ihm lernt man einfach nix, außer wie man sich möglichst gut unsichtbar macht.
Frohen Mutes ging ich dann zum Chef an den Tisch und nahm mir vor, möglichst viele intelligente Fragen zu stellen, damit ich nächstes Jahr bessere Leistungen abliefern kann.
Schon bei der ersten gut durchdachten Frage „ Häh und wie macht man das jetzt wieder heile?“ (Nach femoraler Osteotomie) kam als Antwort nur ein „Sehen se ja gleich.“ und kurz darauf „ich bin heute sowas von schlecht drauf! Macht mal das Gejaule (Radio) da aus und Ruhe im Saal!“ Hab mir dann erstmal keine Fragen mehr ausgegrübelt und mit den Haken balanciert. Bin natürlich mal wieder verrutscht, weil meine Muskeln einfach irgendwann anfangen zu zittern – worst-pain-in my-life-except-childbirth-mäßig.
„ Das ist ganz gefährlich was Sie da machen! So können maligne Frakturen entstehen, wenn Sie genau dann wackeln wenn ich meißel!“ „Ups sorry.“
Stoisch hielt ich die Haken, doch dann riss er auf einmal an meinen Armen. Ich ließ nicht locker um ihn nicht nochmal zu enttäuschen: „ Wenn Sie merken, dass ich die Haken korrigieren will, dann müssen sie auch locker lassen und sich nicht wie ein Affe daran festklammern.“ „ Babe, wenn ich das merken würde, würde ich sie ja nicht festhalten“.
Um 16.15 Uhr wurde zugenäht, und ich stellte mich innerlich schon auf Wochenende ein, da hieß es auf einmal:
„ Für die nächste OP brauchen wir auch noch einen Dritten! Können wir ja mit nem Studenten machen.“
„ Jo macht ihr das ma mit nem Studenten Jungs“ , dachte ich mir nur und machte den polnischen Abgang. Hallo wenn ich Lust auf ein freiwilliges soziales Jahr gehabt hätte, hätte ich mich gleich dafür beworben.
Vom Fussballgott gibt’s nix neues. Weiß ja, dass euch das brennend interessiert. Ich lauf dem aber jetzt nicht hinterher. Wenn er die beleidigte Leberwurst spielen will, soll er machen. Heute Abend gehe ich feiern, in den selben Club wo ich den letzte Woche aufgerissen hab. Mal sehen was das so gibt. In diesem Sinne:
Einen erfolgreichen Freitagabend.

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Na was sachste dazu, Babe?

Kling Glöckchen Klingelingeling.

So gestern war dann Date Nr. 4 in Folge. Normalerweise vergraul ich die Typen immer schon beim ersten Date. Diesmal hat es 4 gedauert. Rekord!
Ich war echt keine angenehme Gesellschaft, denn ich war total übermüdet. Einfach zu wenig gepennt die letzten Tage. Normalerweise gehe ich in der Woche immer gegen 8 ins Bett und nicht um 1. Außerdem hatte ich gestern eine 5 Stunden OP mit dem Choleriker, der mich jetzt nur noch die „Wurschteltante“ nennt, weil ich ständig mit den Haken verrutsche. Hakenhalter ist definitiv nicht mein Traumjob. Jeden Tag in der gleichen Position auszuharren, ist mein Schlaffikörper einfach nicht gewöhnt, und da wo ich den 3. Haken halten muss, also in der Innenseite des rechten Unterarms ist mittlerweile ein stattliches Hämatom entstanden. Würde ja vorschlagen, den 3. mit meinen Zähnen zu halten, aber ich glaub das käm nicht so gut an.
Zurück zum Date. Waren auf einer Kirmes. Finde Kirmesse doof. Er anscheinend nicht: ich hab noch nie jemanden gesehen, der sich innerhalb einer Stunde an 4 Fressbuden den Bauch vollschlägt. Warte: Doch! Das ist eigentlich mein Part! Aber nicht bei Dates. Da gaukel ich lieber mal falsche Tatsachen vor: „ Fettiges Essen nach 6 Uhr? Niemals! Und wenn ich Lust auf was Warmes habe, lege ich mir abends ein Salatblatt in die Mikro.“
Danach waren wir noch kurz bei mir und als langsam Langeweile aufkam, verabschiedete er sich um 8 mit der Begründung, ich sei ja so müde. Hatte schon die ganze Zeit überlegt, wie ich ihm schonend verklicker, dass er abhauen soll.
Als ich gerade meinen Pölter anziehen wollte, lud die Pfefferspray-Nachbarin mich spontan ein, mit ihr und ihrem Freund essen zu gehen. „ Essen? Wann und wo?“ Schnell noch Nachbar Nr. 2 angerufen, und los gings. Als ich gerade glücklich in mein Bruschetta biss, schrieb der Fussballgott, ob ich schon schlafe. „Nein bin noch spontan mit Freunden in der Stadt." Dachte ich bring mal ein bisschen Pepp in die ganze Sache um aufregend zu wirken. Ging eher nach hinten los. Jetzt ist er sauer, unterstellt mir ich hätte keine Lust gehabt mehr Zeit mit ihm zu verbringen und hat seine täglichen SMS Bombardements eingestellt. Hä hab ich irgendwas verpasst? Muss ich mich jetzt rechtfertigen, was ich in meiner Freizeit mache?
Soll mir recht sein. Die ganze Sache hat eh keine Perspektive und er ist einfach nicht so mein Typ. Hallo, welcher normale Typ hat ein Loch am Bauchnabel von einem entfernten Piercing? Da läuten doch eher die rosa Alarmglocken. Dann noch hauptberuflich Tänzer – Kling Glöckchen Klingellingeling sage ich da nur.

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Na was sachste dazu, Babe?

Ruhig Brauner.

2. Date verlief auch super.

Wenn man auf sturzbesoffene Fussballfans steht, die nach live miterlebtem Derbysieg – natürlich in der VIP Lounge als Exprofi - 3 Promille und Alkfahne zwei Stunden zu früh auf der Matte stehen und sich nach 5 Minuten bis auf die Unterhose ausziehen und sagen:

„ Komm wir duschen jetzt zusammen, dann werd ich wieder nüchtern!“
„Junger Mann zieh bitte deine Buchse wieder an und dann sieh zu, dass du Land gewinnst!“

Das ließ ihn natürlich nicht davon abhalten, einen selbstverliebten Lapdance vor meinem Spiegel aufzuführen und dabei lauthals Fangesänge zu grölen.

„Außerdem hab ich auch keine sauberen Handtücher mehr... Sonst immer gerne – fühl dich wie zu Hause“ (meine Bude war natürlich noch nicht aufgeräumt. In Mitten von verschimmelten Kaffeetassen und Pizzakartons thronte die billige Vanillekerze aus dem Deko-Discounter und versuchte vergeblich den Zigarettengeruch von mehreren Wochen akuter Luftnot zu überdecken) -
„Brauch kein Handtuch – ich nehm einfach meinen Fussballschal!“
Hab natürlich dankend abgelehnt und ihn aus der Wohnung buchsiert. Hallo? Ich hatte vielleicht gerade erst geduscht? Was denkt der sich?

Heute hat er sich gefühlt 1000 Mal entschuldigt, mich mit SMS bombadiert und angerufen.
Ruhig Brauner. Hab erst mal nicht drauf reagiert und mich aufs Hakenhalten konzentriert.

Dabei sollte man am besten auch seine Klappe gleich mithalten:
Da ist dieser cholerische Oberarzt der einen gerne mal als „Arschloch-Spacko“ bezeichnet, wenn man sich ausversehen unsteril macht, oder der gerne mal vor versammelter Mannschaft seinen Assistenten anbrüllt „Halt dein Maul wenn ich rede!“
Leider haben mich seine Ausraster noch nie betroffen. Werde ihn in Zukunft mal ein bisschen reizen und absichtlich aufs OP Gebiet rülpsen oder einen Popel auf die frische Knie-Endoprothese kleben. Das wird ein Spaß. Oder wenn er gerade von seinen wichtigen News aus der neuen Hygieneordnung berichtet, dazwischen rufen :
“Übrigens, ich will ja nix sagen, aber die Mensa hat seit 5 Minuten geöffnet!“
Nach einem ereignisreichen Kliniktag, hab ich mich dann doch erbarmt dem Fussballgott noch eine letzte Chance einzuräumen, seinen asozialen Eindruck von gestern zu neutralisieren. Pünktlich ne halbe Stunde zu früh stand er frischgeduscht, diesmal ohne Alkfahne und dafür mit Spagetti Bolognese, von seiner Mama gezaubert, vor der Tür. Mit Essen kann man mich immer locken. Kohlenhydrate nach 6 Uhr abends hin oder her – es war dann auch ein netter Abend. Mal sehen ob und wies weitergeht. 

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Dipp den Zeh!

Date war super. Waren erst essen dann im Kino. Er hat alles bezahlt.
Da freut sich doch der Studentengeldbeutel.

Erst war ich skeptisch, weil er mich um 11 Uhr morgens mit dem Auto abholen wollte.
Aber dann dachte ich: „Fähre, dipp den Zeh in den Pool der Möglichkeiten!“
Also: Kurzerhand Safetypaket organisiert (Pfefferspray von meiner Lieblingsnachbarin ausgeliehen, Handynummer und Kennzeichen an Freundin gesimst – man kann ja nie wissen) und zugesagt.
War ziemlich verkatert, und hatte vorher auch nur eine halbe Stunde Zeit, die Lakenabdrücke in meinem Gesicht zu kaschieren und Klamotten in meinem Kleiderhaufen zu finden, die nicht mit Zahnpasta kontaminiert sind. Schnell noch 2 verschiedene Socken (dafür nur einmal getragen) und ab an die Bushaltestelle.
Kann dem ja nicht gleich meine richtige Adresse verraten.

Nachdem er in der Bar bezahlt hat, noch kurzer Check im Spiegel: Kuhstall sperrangelweit offen. Kann nur hoffen, dass er`s nicht gesehen hat.
Ganz schön schwierig den unauffällig zuzumachen wenn man gleichzeitig noch raucht.
Achja: Er ist übrigens Ex-Profi Fußballer eines deutschen Bundesligavereins und ausgebildeter Schauspieler. Da wurde ich doch gleich hellhörig! Jackpot!
„Und was machst du jetzt?“ Choreograf in einem österreichischen Clubhotel. „Ah."
Wenigstens ist es nah an der Schweiz dran.
Obwohl ich nicht so gesprächig war wie normalerweise und optisch jetzt auch nicht sooo ein Highlight, will er mich wiedersehen. Heute Abend kommt er vorbei.
Werde dann jetzt mal die Messibude ein bisschen pimpen und mit neuer Vanillekerze eine Wohlfühlatmo schaffen.
Leicht aufgeregt.

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Na was sachste dazu, Babe?

Tagesziel erreicht.

Hab gestern ne Handynummer abgesahnt.

 Werde gleich abgeholt zum Date.

Werde später mehr berichten.

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Na was sachste dazu, Babe?

Einfach mal Mensch sein.

Warum meinen so viele Mediziner, sie müssten zum Lachen in den Keller gehen?
Ist man ein schlechter Arzt, wenn man nicht nur für die Arbeit lebt, sondern arbeitet um zu leben?

You only life once dudes!

Klar, ein fundiertes Fachwissen ist wichtig und man sollte alle Patienten ernst nehmen, auch wenn sie nachts um halb 3 in die Notaufnahme kommen, weil sie seit 3 Wochen einen Pickel am Arsch haben.
Versteht mich nicht falsch: ich liebe meinen Job.Meißtens.
Aber Menschenkenntnis, ein gutes Einfühlungsvermögen und Humor sind mindestens genauso wichtig.
Und das lernt man nicht samstagabends in der Bib!
Leute freut euch einfach, dass ihr den coolsten Job der Welt habt und geht raus feiern!
Und das mach ich jetzt auch, zusammen mit 2 PJ Kumpels.
Ziel für den Abend: mindestens eine Handynummer absahnen, ohne vorher danach gefragt zu haben.

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Na was sachste dazu, Babe?

Den Polnischen machen.

Ich mach gerne mal ´nen polnischen Abgang.
Also ich stehle mich davon ohne Tschüss zu sagen.
Erspart einem einfach lange Erklärungen und das schlechte Gewissen danach.

Zum Beispiel heute im OP:“ Hee wollen Sie nicht bei der nächsten Osteosynthese zugucken? Da können Sie richtig was lernen!“ ein Blick auf die Uhr: erst 11 Uhr, Mensa macht erst in 30 Minuten auf also alles lässig. „Ja gerne – soll ich mich steril waschen gehen?“ „Nein unsteril reicht.“ Jut. Also schön in 3 Meter Entfernung auf die sterilen Rücken der Operateure geschaut. Ab und zu blitzte mal das OP-Gebiet auf. „ Sehen Sie gut?“ „Jo passt“…falls du die langsam wachsenden Schweißflecken auf deinem Kittel meinst.
Irgendwann hat es mir gereicht, die Mensa hatte auch schon seit 5 Minuten geöffnet und die nette Essensfrau erwartet mich täglich als Erste mit meinem überladenen Nahrungstablett in der Schlange...

Also: Bleiben und interessiert wirken oder den polnischen machen und mit den PJ Kumpels anderthalb Stunden Mittagspause machen? Ich entschied mich für Letzteres und stahl mich aus dem Saal.
Der Polnische kommt auch gut auf langweiligen Sit-In Mediziner Parties, wo man Mischbier-in-der-Hand-haltend in Grüppchen steht und sich über den aktuellen Stand der jeweiligen Doktorarbeiten austauscht. „ Ach meine Dissertation? Läuft!“...nicht weg. Kann ich morgen auch noch machen. „ Und dieser Stefan? Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?“ UUUUNNNND: Abgang.

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Na was sachste dazu, Babe?

Kurze Vorstellung.

created by Fred (<-- sehr sehr geil)
Hallo, es ist Dienstag Anfang November 20:08Uhr, ich liege im Bett und denke darüber nach ob es krank ist, gleich schon pennen zu gehen. Muss morgen fit sein, um möglichst zufriedenstellend die Rouxhaken im OP der Unfallchirurgen halten zu können. Letzte Woche bin ich dabei kurz eingenickt, als gegen Mittag postprandiale Müdigkeit aufkam, und verrutscht. Kam nicht so gut an.

Statt diesen Blog anzufangen, sollte ich wohl lieber an meiner Doktorarbeit über Schilddrüsenkarzinome schreiben. Aber lassen wir das.
Bin 25 Jahre alt und will neuerdings Allgemeinchirurgin werden. Befinde mich gerade im 11. Fach-, bzw. im 12 Studiensemester (in der Ruhe liegt die Kraft oder Klausuren kann man wiederholen - Parties nicht) und gerade in meinem praktischen Jahr. Das heißt, ich mache fast das Gleiche wie ein frischer Assistenzarzt, nur, dass ich am Ende des Monats 300 Euro auf dem Konto habe und der Assi 3000.

Bis vor Kurzem wollte ich noch Frauenärztin werden, wegen der lässigen Arbeitszeiten, die man später als Niedergelassener haben könnte, und wegen der süßen Babies. Aber ich bin einfach mehr der Typ Chirurg.
Selbst der Chefarzt meinte heute zu mir, als er mich in der Raucherecke erwischte und ich grinsend “Ups erwischt” hustete: ” Tja so sind se halt die Chirurgen”. Ja so bin ich halt. Ich sorge jetzt schon für die Rente der späteren Nachwuchs – Pulmologen. Das nenn ich mal kollegial. Hach man jetzt ist es mir 3 Monate gelungen meine Nikotinsucht vorm Kollegium geheim zu halten – habe mich auf der Betriebsausflugsradtour extra schon mehrere Meter zurückfallen lassen um schnell ein “Lungenbrötchen” einzunehmen ohne das es wer bemerkt hat – und jetzt werde ich heute vom Chef höchst persönlich erwischt. Wer kann aber auch ahnen, dass der auch gerne mittags, wenn nichts zu tun ist, im Garten rummlungert.

Seit dem PJ komme ich einfach zu nix anderem. Doktorarbeit liegt auf Eis, finde meine MC Fit Mitgliedskarte nicht mehr, suche aber auch nicht danach, meine Wohnung sieht aus wie diese Messi-Buden die Tine Wittler immer für umme wieder schön macht und in meinem Sofa malt sich die Form meines etwas in die Breite gegangenen Körpers irreversibel ab, wenn ich mich nach 5 Stunden TV Zapping abends aufraffe und Locationwechsel ins Bett mache. Ist aber auch anstrengend das ganze mit den Haken da.

Wenigstens bin ich seit August, solange bin ich jetzt schon im PJ, abgelenkt und denke nicht mehr so oft an meinen Sommer Flirt. Nennen wir ihn Stefan. Mir wär das echt peinlich, wenn der durch Zufall diesen Blog findet, das liest und sich wiedererkennt. Das wäre dann die Bestätigung für ihn: Die Alte hat wirklich ein Rad ab.
Stefan ist seit Juni in Südafrika. Unsere Affäre ging von Februar bis Juni. Er wollte keine Beziehung, weil er meinte das bringt nix, denn genau wenn er wieder kommt, ziehe ich für 8 Monate in die Schweiz für den Rest meines praktischen Jahres. Mal wieder perfektes Timing.
Kennengelernt haben wir uns durch unsere jüngeren Geschwister, die ebenfalls eine Affäre hatten und zwar schon im August des letzten Jahres. Da hatte ich gerade eine Beziehungspause von meinem Exfreund und fuhr zu meiner Schwester um mich mal so richtig aus dem Leben zu ballern. Im Club sah ich dann den Idioten, der meine Schwester seit 2 Jahren immer wieder zum Heulen brachte und laberte auf seinen Bruder Stefan ein, wie kacke ich doch das Ganze finde. Er stimmte mir zu. Der Abend endete damit, dass wir knutschend im fensterlosen Kofferraum eines uns unbekannten Autos zur Wohnung meiner Schwester gebracht wurden und dort mit unseren Geschwistern zu viert ins Bett torkelten. Vorher reiherte ich aber noch das Waschbecken meiner Schwester zu und Stefan versuchte vergeblich die Brocken mit seinen Händen ins Klo zu befördern. Später meinte er zu mir, dass sei der Moment gewesen, in dem er sich in mich verliebt hätte.
Leider kam ich dann wieder mit meinem Ex zusammen und beantwortete Stefans Facebooknachrichten nicht, die dann auch schnell abklangen. Erst im Februar sahen wir uns wieder. Diesmal beide single und das Chaos nahm seinen Lauf. Aber dazu später, sonst wird der erste Eintrag schon zu lang, dass keiner mehr Bock hat sich den Quatsch weiter durchzulesen.

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Na was sachste dazu, Babe?